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Der Mieter

Die Mieter-Trilogie ist das Herzstück von Roman Polanskis Filmografie und deren Finale, der Mieter, ist ein Horrorkunststück, das ins Mark geht.


Mit seinem dritten Teil der Mieter-Trilogie haut Roman Polanski nochmal so richtig auf den Putz. Im Wortsinn, denn wie schon in Ekel und Rosemarys Baby geht es um den Horror in und hinter den eigenen vier Wänden. Im 1976 erschienen Psycho-Thriller zieht der schüchterne Trelkovsky, gespielt von Roman Polanski selbst, in eine Pariser Altbauwohnung. Was traumhaft beginnt, wird zum Alptraum. Dass sich seine Vormieterin umgebracht hat, kann Trelkovsky mit jeder Nacht, die er in der neuen Wohnung verbringt, besser nachvollziehen: Die Nachbarn sind ein Graus und drohen ihn in den Wahnsinn zu treiben.

Plastisch und zutiefst verstörend umreißt Polanski Fragen nach der eigenen Identität und lässt seine Hauptfigur durch ein Martyrium gehen.

Polanski macht, was er am besten kann: Er transportiert menschliche Urängste auf die Leinwand. Er projiziert sie in eine Umgebung, die jeder kennt und wohin wir jeden Tag zurückkehren: die Wohnung. Sie soll uns Schutz bieten vor der Außenwelt – hier können wir so sein, wie wir wirklich sind. Doch was, wenn die Gefahr im Inneren lauert? Was, wenn wir gar nicht wissen, wer wir wirklich sind? Plastisch und zutiefst verstörend umreißt Polanski solche Fragen nach der eigenen Identität und lässt seine Hauptfigur durch ein Martyrium gehen.

Das Tragische: Je mehr Versuche Trelkovsky unternimmt, sich der Außenwelt anzunähern, desto stärker wird er auf sich selbst zurückgeworfen. Der Kontrast zwischen einem belebten Paris und seiner verwahrlosten Bude ist herausragend gezeichnet. Der Mieter ist also ein Film, an dem man sich analytisch abarbeiten könnte – er funktioniert aber auch als recht zermürbender Horrorfilm.

Bildquelle: Der Mieter © Paramount Home Entertainment